Abfallen geschieht langsam. Wir haben es schon mal gesagt, und wir haben es in uns selbst und in anderen beobachtet. Aber wenn wir es vermeiden wollen, dann müssen wir uns sehr klar darüber sein, wie gefährlich und böse es wirklich ist. Und dennoch ist es das, was der Abtrünnige am schwierigsten begreifen kann. Der verlorene Sohn hatte sich nicht in Richtung seines Untergangs bewegt. Ziemlich im Gegenteil. Er wurde in seiner eigenen Seele reicher, als er es jemals zuvor gewesen war. Und Abtrünnige sind voller Geschichten über den Nutzen, der aus ihren Handlungen kommt. Es ist alles Teil von Gottes Plan, so sagen sie, um sie freizusetzen, sie in eine neue geistige Dimension ohne Regeln, ohne Führer, und ohne Verantwortung abzuschießen. Aber die größte Tragödie ist, daß der Abtrünnige in dem Moment, wo die wahrhaftig dämonische Natur des Abfallens unwiderlegbar klar wird, wie ein Drogenabhängiger kurz vor dem Abkratzen jeden Glauben verliert, und selbst diesen Verlust an Glauben genau denen in die Schuhe schiebt, die an erster Stelle versuchten, ihn von seinem Wahnsinn zu retten.
Dieses Geschäft, die Schuld auf die wahren Christen zu richten, und dabei gleichzeitig andere Abtrünnige zu verteidigen, ist ein anderes Werkzeug des Teufels für die Zerstörung von Seelen. Der Abtrünnige wird zwischen einer Doktrin des Universalismus (d. h. "Wir ALLE sind Teil des Himmels, so warum sollten wir mit EURER Gruppe arbeiten müssen?") und einer des Exklusivismus, welche spezifisch die echten Christen ausschließt, während sie rebelliöse Systemmenschen aller Sorten und Kaliber einschließt, hin- und herspringen. Wenn von echten Christen gefragt, was wir denn getan haben, daß die Abtrünnigen uns so hassen, dann wird die Antwort sein daß sie uns nicht hassen, daß sie uns lieben. BIS sie einen stichfesten Grund in ihrem eigenen Geist konstruieren können, um uns zu hassen. Jene, die mit den echten Christen keinen überzeugenden Grund gegen eine Verfolgung von sich selbst aufstellen können, machen sich zu den Verfechtern für all die anderen Abtrünnigen da draußen in der Welt, die schlecht behandelt worden sind. Sie werden einige der schlimmsten Rebellen als schwer mißverstandene Ausgestoßene ansehen. Sie werden Tricks mit der Zeit spielen, und interpretieren die Rebellion als die FOLGE der Kritik, die die Rebellen zunächst wegen ihrer Rebellion erhielten. Leute, die weggestürmt oder sich mitten in der Nacht aus eigenem Willen davongestohlen haben, überzeugen sich selbst, daß sie vertrieben worden sind, oder sie sagen, sie sind deshalb weggegangen, weil sie ihr Leben nicht in der FURCHT leben konnten, aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden, die sie gerade verlassen haben!! Den Zurückgebliebenen wird die Schuld sogar für das verpaßt, was die Abtrünnigen während ihrer Anwesenheit in der Gruppe taten.
Wenn Abtrünnige unwiderlegbare Sünde in sich gegenseitig sehen, und wenn diese bei einem ihrer Komplizen herausgestellt wird, dann täuschen sie sofort vollkommene Unabhängigkeit von den armen Opfern, die sie verteidigt haben, vor. "Ich kann nicht für sie antworten," werden sie sagen. "Gewiß, er hat ein Problem, aber es liegt an euch, die andere Backe hinzuhalten; ihm auszuhelfen, das Problem für ihn zu lösen." "Das ist eine Angelegenheit zwischen ihm und Gott." Also, während die wahren Christen in den Augen der Abtrünnigen nichts richtig machen können, tun die anderen Abtrünnigen nichts Falsches.
Ihre Hände greifen danach aus, all die anderen Rebellen gegen Gott zu umfassen, während sie aber doch für keinen von ihnen Verantwortung übernehmen. Plötzlich gibt es da eine Sympathie für antichristliche Eltern, für selbstgerechte Sektensprenger, für die Herods und Pilatusse, für Judas, und schließlich für den Teufel selber. Die Sektensprengermentalität rechtfertigt alles damit, die Welt von der überwältigenden Ketzerei der echten Christen zu befreien.
Natürlich werden nur die Schlimmsten am Ende die Nägel in die Hände und Füße der echten Christen treiben, wobei sie sie anklagen, einen Märtyrerkomplex zu haben. Der Rest wird in der Anonymität der Menge verschwinden, die "Kreuzigt ihn!" gerade laut genug psalmodieren wird, um ihre Stimme nicht von der der anderen unterscheidbar zu machen. Und sie werden sicherstellen, daß Satan ruhig im Schatten auf der extremen Seite ihrer Verbündeten steht, so daß sie sich selber überzeugen können, daß sie Gott in ihrem gemeinsamen Haß gegen seine Leute, die verachteten wahren Christen, einen Dienst erweisen.