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Eine der wenigen Lehren Christi, die heute Popularität genießen, lautet: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Jedoch scheint die gewöhnliche Auslegung dieses Verses allem anderen, was Jesus sagte, zu widersprechen. Und falls man dies zu einem Extrem brächte, dann wäre ein Leben für uns als Menschen unmöglich.

Selbst das Sehen ist ohne Urteilen nicht möglich. Bis ein neugeborenes Baby zu unterscheiden lernt, welche Umrisse seine Aufmerksamkeit wert sind und welche als bloßer Hintergrund ignoriert werden können, wird es nur Stücke von Hell und Dunkel sehen. Dieses Urteilsvermögen ist der Beginn allen sinnvollen Sehens.

Falls wir nicht blinde Führer von Blinden werden wollen, dann müssen wir das Gleiche mit geistlichen Dingen tun. Und wir haben geurteilt, dass die Lehren Jesu allem anderen überlegen sind.

Doch was ist mit der „Richtet-nicht-“ Lehre? Sei dir im Klaren, dass der willkürliche Austausch des Wörtchens „dass“ mit „damit“, oder mit „auf dass“, einen großen Bedeutungsunterschied zur Folge hat. Christus sprach: „Urteilt (oder: richtet) nicht, dass ihr nicht gerichtet werdet.“ („dass“ für „damit“) Anscheinend sagt Er: „Glaubt nicht, dass ihr nicht gerichtet werdet.“ Und das paßt auch mit dem nächsten Satzteil zusammen: „Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden.“ (Matthew 7:1-2)

Es ist nicht das Richten, das verkehrt ist; es ist vielmehr das Richten mit den falschen Maßstäben. In John 7:24 spricht Jesus: „Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht“ - das bedeutet im Klartext: „ihr sollt richten!“

In der Bibel gibt es jede Menge Bezüge auf das Urteilen und auf das Richten. Bei fast allen von ihnen wird das Urteilen als gut, und das Fehlen von Urteilen als schlecht angesehen. Als eine Tatsache, das griechische Wort für scheinheilig, hypokrit, besteht aus zwei griechischen Worten, die zusammen „mit zu wenig Urteil“ bedeuten.

Die Welt im allgemeinen, und die Kirche im Besonderen, sind heutzutage beide in einer „Unordnung“ aufgrund ihres Mangels an Urteilsvermögen. „Richtet nicht“ ist der Grundstein einer sittenlosen Welt und einer scheinheiligen Kirche geworden.

Es wird Chaos geben, wenn alle Leute ihre eigenen Regeln auf der Grundlage ihrer eigenen Ansichten aufstellen.

Zwei plus zwei ist vier. Das ist die Wahrheit. Und wenn Wahrheit in kleinen Dingen besteht, dann muß sie auch in größeren Angelegenheiten vorhanden sein. Wahrheit wird die Lügen entlarven.

Jesus sprach, dass Seine Lehren uns in den letzten Tagen richten werden (John 12:48). Er sagt, dass Seine Lehren der Eckstein sind, auf dem unser Glaube gebaut werden muß, falls er denn überleben soll (Matthew 7:24-25). Er erklärt, daß die Kirchenleiter Seine Lehren aus ihrer Theologie ausgelassen haben (Luke 12:17). Und Er sagt uns, dass wir im nächsten Leben zu Staub zermahlen werden, falls wir uns nicht in diesem Leben von Seinen Lehren richten lassen wollen (Luke 12:18).

Ja, wir haben ein Urteil über die Kirche gefällt. Doch haben wir das auf der Grundlage der Lehren Jesu getan, und nicht auf der Grundlage emotionaler Panikmache oder herkömmlicher Maßstäbe von Ehrbarkeit (wofür wir den Großteil unserer Verurteilung durch die Leute bekommen).

Laßt Jesus und seine Lehren den letzten Richter über uns alle sein. Denn ob wir wollen oder nicht, sie werden es sein!

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