Jedermann weiß, dass materieller Reichtum in Waren gemessen wird: Äpfel, Autos, Schuhe, Schafe usw. Wenn die Anzahl und die Qualität dieser Dinge wächst, wächst auch der Wohlstand.
Aber die Volkswirtschaftler sind damit nicht einverstanden. Sie behaupten, sie können Reichtum durch die Zerstörung von Waren oder durch das Produzieren von weniger Waren und in geringerer Qualität schaffen.
Wenn wir die Technologie, die Arbeitskräfte und die Vorräte, die uns jetzt zur Verfügung stehen, richtig anwenden würden, dann könnte sich der gesamte Planet eines erstaunlich hohen Lebensstandards erfreuen. Doch die Experten behaupten, dass dies für die Wirtschaft nicht gut wäre. Warum?
Weil die Wirtschaftler für die Reichen arbeiten, und nicht für die Armen. Sie sind nur an höheren Gewinnen aus ihren Verkäufen interessiert, und das selbst dann, wenn dies weniger Verkäufe zu einem höheren Preis bedeutet.
Geschäftsleute machen durch die Vernichtung der Hälfte der Ernte und durch die Verdreifachung der Preise mehr Geld. Die halbe Bevölkerung könnte dadurch an Hunger leiden, die Volkswirte werden jedoch behaupten, dass sie den Wohlstand des Landes erhöht hätten. Kannst Du ihren Denkfehler erkennen?
Der Fehler ist, dass sie Geld mit Reichtum verwechselt haben. Und kaum jemand in der Welt wagt es, diesen Irrtum zu berichtigen. Doch denke mal darüber nach: Geld kann man nicht essen. Es wird dich nicht warmhalten. Es ist nur dann nützlich, falls du es für etwas anderes eintauschen kannst.
So wie wir mit unseren gegenwärtigen Wirtschaftsstrategien fortfahren, wird es immer weniger zum Eintauschen für Geld geben.
WAS IST GELD?Schon bevor es Geld gab, waren die Menschen habgierig. Jedoch waren ihrer Habsucht Grenzen gesetzt. Wenn man Hühner gegen Säcke von Weizen eintauschte, gab es Einschränkungen, wieviele Hühner man nach Hause tragen, unterbringen und versorgen konnte.
Es stimmt - manche Leute besaßen mehr als andere; doch war es undenkbar, dass jemand eine Million (oder gar eine Milliarde) Hühner im Hinterhof haben konnte. Falls andere in deinem Dorf an Hunger litten, und du auch nur eintausend Hühner hättest, dann wäre es schwierig, die anderen zu überzeugen, dass du ein Recht hättest, tausendmal mehr als sie zu besitzen.
Dann erfand jemand das Geld. Man konnte es leichter tragen, aufbewahren, verwalten, und insbesondere verstecken. Mit genug Geld konnte man die Welt besitzen, ohne sie im Hinterhof zu haben.
Arme Leute könnten in deinen Fabriken arbeiten, in deinen Supermärkten einkaufen, in deinen Wolkenkratzern Geschäfte abschließen, und sogar auf deinen Straßen mit Autos fahren, die von deinen Banken finanziert worden sind; und doch würden sie sich niemals zornig darüber fühlen, wie ungerecht das alles ist.
Heute kontrollieren die Reichen die Medien, das Bildungswesen, die Religion, und sogar die Regierung. Sie haben uns durch ihre Gehirnwäsche glauben gemacht, dass sie das Recht hätten, für die Steigerung ihres Reichtums die Welt zu zerstören. Und wir glauben jetzt, dass alles, was für das Bruttosozialprodukt gut ist, gut für uns alle ist.
Noch schlimmer ist es, dass wir alle dazu hereingelegt worden sind, ihr Spiel mitzuspielen. Wir glauben jetzt, dass Geld der Schlüssel zum Glück ist. Die gesamte Menschheit hat in ihrer Besessenheit mit Geld als Selbstzweck den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Das ist einfach verrückt!
ARBEIT KONTRA SPIELDer Kampf um mehr Geld verletzt nicht nur die Verlierer - die Armen. Er schadet auch den Gewinnern, indem er ihr Arbeitsleben zu einer miserablen Existenz macht... zu einem ständigen Konkurrenzkampf!
Musiker, Schauspieler, Athleten und Kinder spielen. Andere arbeiten. Doch was ist der Unterschied? Als allgemeine Regel gilt, dass „Spieler“ für das, was sie freiwillig zu tun gewählt haben, keine Löhne erhalten. „Arbeiter“ hingegen kriegen Löhne. Mit zunehmender Freizeit lernen die Menschen, aus vielen Aktivitäten „Spiele“ zu machen.
Strafgefangene studieren das Gesetz, Großmütter lernen fliegen, Universitätsstudenten steigen in die Campuspolitik ein, Geschäftsleute betreiben eine Hobby-Landwirtschaft... Und sie alle tun dies ohne jedes Versprechen auf eine Bezahlung für ihre Bemühungen. Arbeiten sie oder spielen sie?
Sie betreiben „plorking“. Plorking ist eine Kombination aus Spielen (engl. playing) und Arbeiten (engl. working). Es bedeutet, kreativ, produktiv oder nützlich zu sein, ohne besorgt zu sein, Geld dafür zu bekommen.
Einige Menschen machen ihren Beruf sehr gerne und würden ihn für nichts hergeben. Diese glücklichen „Plorker“ - die rein zufällig für das, was sie tun, bezahlt werden - sind zuverlässiger, gewidmeter und zufriedener als ihre ArbeitskollegInnen.
Falls jeder das täte, was er oder sie gerne macht, dann wären wir alle produktiver, und die Gesellschaft wäre um vieles reicher.
Doch hat der Mythos des Geldes die Menschen dahin gebracht, zu denken, dass sie ihr Leben damit verbringen müssen, Geld zu verdienen, anstatt glücklich und schöpferisch zu sein.
Menschen, die keine Möglichkeit finden können, Geld zu verdienen (oder einfach nicht daran interessiert sind), wird das Gefühl gegeben, sie seien nutzlos. Schlimmer noch als das - ihnen wird der Vorwurf gemacht, sie hätten sich gegen eine Welt versündigt, die sie ernährt. Sie werden erst dann akzeptiert, wenn sie wieder anfangen, Geld zu verdienen. Überhaupt kein Gedanke wird darauf verwendet, wie kreativ, nützlich oder produktiv Lohnunabhängige sein können.
Wenn nun Spieler die besten Arbeiter sind, dann sollte mehr Anstrengung gemacht werden, die Menschen stärker zum Spielen zu ermutigen, anstatt die wenigen zu verurteilen, die es bereits tun.
WOHER KOMMEN KRIEGE?Die meisten Menschen sind der Ansicht, wir führen deshalb Kriege, weil die Menschen in einem anderen Land böse sind und wir (die guten Menschen) sie aufhalten müssen. Doch ist es nicht ganz so einfach.
Bedenke, dass den Leuten in dem anderen Land das Gleiche über uns gesagt wird!
Habgier ist die große Schwäche des Kapitalismus, doch ist sie auch die große Schwäche des Sozialismus. Beide Seiten versuchen, die andere aus dem selben Grund zu zerstören... aus Habgier. Kriege sind nur ein verlängerter Arm der Habsucht, die in jeder der Gesellschaftsschicht wirkt. Es fällt leichter, den völligen Unsinn einer solchen Motivation zu erkennen, wenn wir uns die Verwüstungen eines Krieges ansehen.
Tragischerweise führen die Reichen beider Seiten ihre eigenen Kriege nicht selber. Stattdessen opfern sie in ihrem Streben nach mehr Macht das Leben der Armen.
Die gleichen Konflikte finden wir innerhalb unseres eigenen Landes wieder, in Form von ständigen Gefechten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Und man spürt all dies sogar auf Familien- oder individueller Ebene, in Form von ständigem Argumentieren und Bösartigkeiten.
Haß zwischen den Geschlechtern, Rassismus und Generationskonflikte sind selbstzerstörerisch. Und sie alle rühren aus einem Verlangen her, die Leere, die die Habgier in unserer eigenen Seele hinterlassen hat, durch eine Beschuldigung anderer zu erklären.
Für deine eigene geistige Gesundheit, für Einigkeit in deiner Familie, für den Wohlstand in deinem Lande, und für das Überleben der Menschheit muß einfach jemand damit beginnen, der Habsucht den Krieg zu erklären... bevor wir uns alle selbst vernichten!
EINE NEUE MOTIVATIONObwohl es in den Sechzigern und Siebzigern viel Kritik über den Wettlauf im All gab, so erfüllte er doch ein menschliches Bedürfnis auf eine viel positivere Weise als der Vietnam-Krieg. Kennedys Friedenstruppen erweckten die Hoffnung, eine viel bessere Alternative zu Krieg zu sein. (Natürlich waren diese Programme nur soweit erfolgreich wie es der Eifer der Massen erlaubte. Persönlicher Ideenreichtum, Abenteuer und Liebe hängen nicht von einer Unterstützung durch die Regierung ab.)
Der menschliche Geist erfreut sich an einer Herausforderung. Wenn wir nicht aktiv am Aufbauen sind, dann sind wir aktiv am Zerstören. Zu oft denken wir, der beste Weg, um uns selbst aufzubauen ist, jemand anderen zugrundezurichten.
Was wir brauchen ist eine Vision und eine Verbindlichkeit, die sowohl positiv als auch komplett ist. Wir glauben, dass das Ziel totale Liebe sein muß... für die ganze Menschheit. Unsere Offensive muß sich gegen die Lügen und Täuschungen richten, die die Welt zerstören (jedoch nicht gegen die Menschen, die die Lügen erzählen oder glauben).
Wir sprechen hier über mehr als nette Worte auf einem politisches Podium oder eine neue Religion. Wir sprechen über eine Gemeinschaft von Menschen, die es ablehnen, Geld als die Motivation für ihr tägliches Leben gelten zu lassen... über Menschen, die jeden Tag aktiv danach streben, ihre Fähigkeiten, ihre Energie und ihre Mittel so einzusetzen, um ihre Liebe für andere Menschen zum Ausdruck zu bringen.
Wir hoffen, dass sich dieser Geist der Liebe mit der Zeit ausbreitet und andere Menschen beinflussen wird. Wahre Liebe ist weit mehr als ein emotionaler Nervenkitzel; sie ist dazu fähig, eine ganz neue Weltordnung einzuleiten. Wir haben tatsächlich festgestellt, dass sie viel mächtiger als das Leben selber ist.
Ein paar von uns haben angefangen, aus Liebe anstatt für Geld zu arbeiten. Wir haben alles, was wir besaßen, aufgegeben, und sind dazu bereit, aus Liebe zu sterben.
Wir haben bereits erkannt, dass sich ein solches Engagement hinsichtlich innerer Erfüllung, gesteigertem Bewußtsein und Lebensfreude mehr als auszahlt. Wir glauben, die Antwort auf die Probleme der Welt gefunden zu haben!
DIE QUELLEDies ist immer am schwierigsten zu erklären: die Dinge in diesem Heftchen stammen in Wirklichkeit von den Lehren Jesu Christi. Richtig, wir sind Christen!
Bitte verwechsle uns nicht mit allem anderen, was heutzutage als Christentum durchgeht. Jesus sagte einige erstaunliche Dinge, wenn die Menschen ihn nur ernst nehmen würden. Er nannte diese neue Wirtschaftspolitik „gute Nachrichten vom Reich Gottes“.
Aus ein paar Gründen ist es wichtig, Gott mit einzubeziehen.
Falls wir nicht vorsichtig sind, könnte es beispielsweise passieren, dass wir zwar vom Geld ablassen, doch dann über die Dinge streiten, die es kaufen kann. Genauso wie die Waren wichtiger als das Geld sind, so ist Gott wichtiger als die Waren. Er ist der Ursprung allen wahren Reichtums.
Das naheliegende Argument: „Falls wir uns nicht um uns selber kümmern, wer wird es dann tun?“ findet eine Antwort, wenn man Gott einbezieht.
Wenn du aus Liebe arbeitest, dann arbeitest du für Gott. Es wird dann zu seiner Verantwortung, für deine materiellen Bedürfnisse zu sorgen. Und wir haben festgestellt, dass er dies tut!
Gott kommt auch dann ins Spiel, wenn es darum geht, den besten Weg zu finden, um andere zu lieben. Nur er kennt die Zukunft, und er erklärt eine Menge von dem übergeordneten Plan in der Bibel.
Falls du den Ursprung unserer Theorie und die Quelle alles echten Reichtums studieren möchtest, dann sind einige gute Stellen, damit zu beginnen, das 6. Kapitel des Matthäusevangeliums (hauptsächlich die zweite Hälfte davon), sowie das 4. und 5. Kapitel des Jakobusbriefes (jeweils besonders die ersten paar Verse). Wir haben auch eine Menge von weiterem Studienmaterial, falls du daran interessiert bist.
DER PREISEs ist nicht realistisch, zu erwarten, dass der Rest der Welt unsere neue Wirtschaftspolitik schnell annehmen wird. Die Menschen sind zu lange dagegen konditioniert worden.
Um die Welt wirklich zu verändern, muß man die Herzen der Menschen ändern, und das ist eine sehr großes Vorhaben. Doch unterschätze niemals die Kraft eines einzigen Lebens. Männer wie Gandhi, Sokrates und Jesus Christus haben deshalb einen so mächtigen Einfluß auf die Geschichte gehabt, weil sie glaubten, dass einige Dinge wichtiger waren als sogar das Leben selber.
Nur ein solches Individuum in der heutigen Welt könnte einen großen Unterschied bedeuten; und zwei oder drei... oder sogar ein Dutzend könnten genug sein, um eine geistliche Revolution anzukurbeln, die die gesamte Welt verändern könnte.
Es hat Heerscharen von Menschen gegeben, die willig waren, für das, woran sie glaubten, zu töten. Warum sollte es nicht eine Armee von Menschen geben, die bereit sind, für das zu sterben, woran sie glauben?
Wir können unser Leben hingeben, indem wir für diese neue Weltordnung schnell sterben; oder wir können unser Leben Tag für Tag damit verbringen, geduldig und treu daran zu arbeiten, einer finsteren Welt etwas Licht zu bringen.
Bedenke, selbst wenn du auch nur einen kleinen Teil der Welt veränderst, dann hast du die Welt bereits verändert. Große Veränderungen geschehen langsam und allmählich.
Wir haben gemerkt, dass die Botschaft, die wir predigen, die Menschen oftmals dazu veranlaßt, in unvernünftigem Zorn zu reagieren. Manchmal wissen sie selber nicht, warum sie auf diese Weise reagieren. Doch solange wir sicher sind, dass unsere einzigen Motive gewesen sind, Liebe zu zeigen, dann sollte uns sogar eine haßerfüllte Antwort ermutigen; es beweist, dass wir durchkommen.
Wenn sie alles Erdenkliche getan haben, um uns aufzuhalten, und wir weiterhin Liebe zeigen, dann werden sie wissen, dass Liebe stärker ist als Haß.